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Review: Scar Tissue - Biography from Anthony Kiedis (Rapper from da Red Hot Chili Peppers)

Aktualisiert: 29. Aug. 2023

Ufff uff uff!!! Dieses Buch hat mich kopfmäßig komplett aus dem Leben geschleudert. Ich hab vorher ja schon die Bio von Marilyn Manson gelesen und die von Arnold Schwarzenegger angefangen.. aber diese hier von dem Rapper / Sänger meiner absoluten favourite Band.. den motherfucking Red Hot Chili Peppers hat alles übertroffen.


Meine bisherige Connection zu den Peppers


Was man zu mir vielleicht wissen sollte: Peppers ist meine Home-Music. Es ist quasi mein "Zuhause" und auch das einzige das ich habe. Es klingt vielleicht weird Musik als eine Art Zuhause zu beschreiben, aber in my case ist es das einzige was constant in meinem Leben ist und mich erdet und dafür sorgt, dass ich mich irgendwie heimisch fühle. Da ich so eine deepe Connection zu der reinen Musik an sich habe, habe ich mich bisher nicht getraut mich tiefer mit den Personen hinter der Band zu befassen, da ich Bedenken hatte etwas herauszufinden was mir nicht gefällt.. oder mir dieses "Zuhause" nimmt.

Das ist der Grund warum ich auch bis heute nicht auf einem einzigen Peppers Konzert war. Ich saß nämlich mal weinend vorm PC weil ich mir ein YT-Live-Gig reingezogen hatte, der soundtechnisch gesehen so schlecht war, dass ich mir dachte.. Hell no, du gehst nich zu nem Peppers Gig.. du wärst enttäuscht. Nach der Biographie kann ich die alten Peppers von den aktuellen Peppers jedenfalls besser unterscheiden und würde jetzt sehr gern zu nem Konzert gehen.. ich hoffe die Möglichkeit ergibt sich demnächst. Eine weitere Sache ist, dass ich nach Stadium Arcadium (2006) so dermaßen enttäuscht von den folgenden Alben war, dass ich sie nicht hören konnte.. ausgenommen wenige Songs wie Dark Necessities oder Sick Love.. Ich habe ab hier quasi einen Cut zwischen alten und neuen Peppers gezogen.. Für mich existiert die Band quasi bis 2006.. danach.. ich weiß nicht so recht.. es ist mir egal was danach kam. Für mich hat der dreckige, voll in die Fresse provokationsfreudigem psychedelic Sexfunk from Heaven einfach gefehlt und das ist der Teil den ich an den Peppers liebe.. Sie sind quasi eher in Richtung Mainstream mutiert.. was natürlich an sich nicht verwerflich ist, aber u know what I mean. Achja mit Bassspielen und slappen hab ich natürlich auch hauptsächlich wegen Flea angefangen. Um ein Jahr später zu erkennen.. Bass ist zwar extrem geil und mein favourite Instrument aber mein natürlicher Drive zieht mich hin zu Vocals und Rappen und Performen.. Dafür muss ich mich einfach nicht anstrengen.. es liegt einfach in meiner Natur zu texten und zu performen.. beim Bass spielen ist es leider nicht der Fall und man kann anscheinend nur eine heftige Riesenleidenschaft haben. So.. das solls erstmal sein um meine persönliche Verbindung und Vergangenheit mit den Peppers zu verstehen.


Inhaltliche Zusammenfassung

Das Buch beginnt in der Kindheit von Kiedis, der schon sehr sehr früh haufenweise Erfahrungen mit Drogen, insbesondere Heroin und Koks, und massenhaft Sex gemacht hat. Das zieht sich das komplette halbe Buch auch genauso weiter. Die Entstehung der Band ab der Highschool ist detailliert mit allen Höhen und Tiefen beschrieben. Es gibt zahllose Situationen in denen Anthony fast drauf gegangen wäre, wodurch man als Leser unter einer ständigen Anspannung steht. Irgendwie hat Mr. Kiedis jedenfalls zehntausend Schutzengel und überlebt alle physischen und psychischen Torturen und schafft es zwischendrin in kurzen Momenten des Cleanseins Lyrics zu schreiben und zum Recorden zu erscheinen. Ich weiß nicht wie Flea das ertragen konnte, aber er muss jedenfalls Nerven aus Stahl haben. Die Biographie schildert also Kapitel für Kapitel die Entstehung der unterschiedlichen Alben und beschreibt mit, welchen Leuten Anthony währenddessen zu tun hatte insbesondere Girls und Musikproduzenten und Freunde.


Emotionale Zusammenfassung und Inspiration


Der Dude hat einfach mit 15 Jahren mehr erlebt als ich mit 30. Einerseits habe ich das Bedürfnis bekommen auch auf hardcore Drogentrips zu gehen, um entsprechende Erfahrungen zu machen.. andererseits bin ich nicht Anthony fucking Kiedis.. und es wäre absolut dämlich derartiges zu versuchen um am Ende auf bad Trips und Psychosen hängen zu bleiben oder zu sterben. Desweiteren beschreibt Kiedis auch in gefühlt jedem zweiten Satz, wie er versucht aus der Sucht rauszukommen und wie beschissen es ihm geht und wie er sich selbst zerstört. Das ist wirklich nicht beneidenswert.. aber aus großem Schmerz entsteht auch große Madness, die dann in Kreativität ausgelebt werden kann. Das Buch ist basically: Oh yeah er hats geschafft er ist endlich clean.. Eine Seite später: Ich hatte das Bedürfnis bin nach Downtown gefahren und hab mir Hero gespritzt und Coke geraucht. Das zieht sich wirklich das komplette Buch durch.. und man ist die ganze Zeit so: Ohhhhh damn. He did it again! Dat darf doch nicht wahr sein...


Es folgen nun verschiedene, für mich sehr inspirierende Buchausschnitte:

Da ich musikalisch einen ähnlichen Background habe wie Kiedis catcht mich diese Aussage besonders. Ich kann ebenfalls kein Instrument spielen und singen kann ich auch nicht besonders toll. In diesem Lebensabschnitt hat Kiedis erkannt, dass er auch einfach seine Texte rappen und heftigst performen kann, um auf einer Bühne zu stehen. Das ging mir exakt genauso!


Das ist eine so süße und zutreffende Beschreibung von Flea zu Peppers Musik.. Über die Dinge, die nicht perfekt sind aber trotzdem irgendwie immer liebenswert... Allgemein werden insbesondere bei den ersten beiden Alben oft Lyrics erklärt und auf einmal versteht man die Songs die man jahrelang gehört hat viel besser.. kennt ihre Geschichte.. ihre Entstehung.. Mindblowing.. Ich werde sie jetzt für immer mit anderen Augen betrachten.. eine Sache vor der ich Angst hatte, weswegen ich mich nicht tiefer informieren wollte.. aber in dem Fall ist etwas positives dabei heraus gekommen. Wusstet ihr dass Anthony einige Lyrics über sehr bekannte Personen wie Kurt Cobain, Sinead oder Nina Hagen geschrieben hat? Ich verrate natürlich nicht welche hehe ;) Auch die Songtexte, die sich an bestimmte Girlfriends oder Sexpartner von Anthony richten sind teilweise erwähnt.

Jep das geht mir auch so und vermutlich vielen Textern. Schreiben hilft extrem.. Ich schreibe seit ca. 3 Jahren ein Gedankenbuch, das sich allen Shit anhören muss der gerade in meinem Kopf vorgeht. Meistens schreibe ich wenns mir dreckig geht oder um festzuhalten was ich gerade denke oder erlebt habe und danach gehts mir meistens etwas besser. Außerdem ist es sehr interessant zurück zublättern und zu schauen wo man vor einem Jahr war.. oder zwei. Einiges davon ließe sich auch in Lyrics verwandeln.. vielleicht werde ich das in Zukunft auch mal machen.. das wird dann aber eher auf englisch und mit Band sein, da dieser Art von Deepshit auf Deutsch für mein aktuelles Solo-Lynger-Projekt irgendwie nicht so gut passt oder ich noch nicht den richtigen Weg gefunden habe, das zu delivern.

"Während ich das schreib - Schreibblockade. Alle denken bei mir läuft doch ich leide grade." (Zitat myself Song: Schreibblockade). Hab ich vor nem halben Jahr geschrieben diesen Song und mittlerweile bin ich etwas schlauer.. Man kann es nicht erzwingen zu fühlen und zu texten wenn man gerade einfach überhaupt reingar nicht in Stimmung dafür ist.. Ja richtig, Flow kommt erst wenn man anfängt das stimmt schon irgendwie.. Aber texten ist etwas so emotionales, wenn man komplett und kaputt und im Arsch ist kann man, als ich zumindest, keine geilen Songtexte schreiben und abliefern. Die Energy ist einfach überhaupt gar nicht da und ohne Energy kann man einfach nicht rappen, also man kann so soften "die Welt ist scheiße und heule vor mich rum"-Rap machen, aber wir wissen alle dass das überhaupt nicht mein Style ist und nicht in frage kommt. Wenn ich lyrisch rumheule, dann ist das auf Englisch.. und das hab ich schon OFT getan und ich hoffe SEHR SEHR SEHR, dass ich demnächst ne Band habe in der ich diese Seite auch mal ausleben kann.. so Limp Bizkit Style.. das würde mich sehr erfüllen. Es warten hier auf jedenfall mindestens 10 Songtexte die nur noch auf entsprechenden Instrumentals in Form gebracht werden müssen.


Das ist auch so ne Sache, die ich sehr nachfühlen kann. In meinem aktuellen Zimmer, wo ich auch angefangen habe zu Rappen hört mich außer meinen Ü70 Vermietern niemand. Mittlerweile hab ich akzeptiert, dass die das hören können aber es ist mir egal, weil die eh nichts verstehen. Das bedeutet ich kann zu 100% mich selbst sein und auf Beats rumspasten und keiner hört mich und das ist absolut nötig um weirden crazy shit zu machen und sich selbst auszuprobieren und ich kann das einfach nicht wenn Leute da sind, weil es einfach viel zu intim ist. Wenn ich crazy shit auf Instrumentals und Beats teste dann ist das intimer als Sex. Not gonna lie. Deshalb hab ich auch riesige Probleme damit in Sessions mit Leuten zu gehen und irgendwas zu machen oder zu freestylen.. bisher konnte ich mich noch nicht wirklich dazu überwinden. Es stresst mich einfach komplett und ich kann nicht einfach einen Schalter umlegen und sagen... Yo jetzt Stage-Performance-Lynger aktivieren und auf alles scheißen.. Ich kanns nicht und ich trust auch Leuten einfach nicht genug dafür um diese Seite zu zeigen. Big struggle auch was Bandzeug angeht.. aber ich möchte daran arbeiten und ich hoffe ich hab in Zukunft die Möglichkeit dafür.

Der gute Herr Kiedis hat sich während den Gigs natürlich auch die Stimme aus dem Leib gerappt und geschrien was natürlich auch zu Stimmproblemen geführt hat. Ich hab Probleme seit.. eigentlich schon immer. Hab nen halbes Jahr gerappt und dann direkt angefangen zu struggeln. Aktuell ist es seit Februar (Erkältung) besonders schlimm und ich bin innerlich am ausrasten und könnte heulen. Versuche nicht daran zu denken.. hatte bisher keinen Kopf, keine Ruhe um mich mit meiner Stimme ausreichend auseinander zu setzen und regelmäßig Übungen zu machen. Logopädie und Gesangsunterricht und HNO-Besuche haben bisher noch nicht geregelt.. Ich bin aber zuversichtlich, dass wenn ich das ab Herbst nochmal richtig und ordentlich und zeitintensiv angehe.. dass regeln zu können. Ich brauche dringend auch ne Warm-Up Routine und ich muss an meiner Technik arbeiten. A lot of fucking work work work. Und singen lernen und Technikkram ist dazu eine Sache die überhaupt gar keinen Spaß macht.. aber sie muss gemacht werden. Alles was ich mir gerade aufbaue hängt von meiner Stimme ab.. einfach ALLES.

Das ist ne Sache mit der ich aktuell ebenfalls struggle. Ich habe in den letzten paar Monaten begriffen warum Leute und auch ich bestimmte Songs feiern und hypen und was diese Songs lyrisch mitbringen müssen um catchy zu sein. Ich hab meiner Meinung nach schon einige dieser Songs geschrieben.. Überkrasse GOA Party, Mettbrötchenyoga und Drunk auf nem Dixi möchte ich hier mal nennen. Songs mit Ohrwurm Charakter. Allerdings habe ich mich noch nicht wirklich heftig ausprobiert was rappen angeht. Ich hab direkt alles was ich gemacht hab released und mich nach 2 Jahren Rappen auf ne Bühne gestellt und jetzt hat es so langsam ne Form angenommen, dass Leute feiern was ich tue, meinen Style kennen und Dinge erwarten.. und das nimmt mir dieses weirde Rumexperimentieren was ich am Anfang hatte. Ich gehe mit dem Bewusstsein an Songs, dass sie catchen und knallen und dass ich sie release.. Da ist jetzt viel mehr Druck und viel weniger ausprobieren und das ist alles andere als cool! Um ehrlich zu sein.. Ich hasse es. Und das ist vermutlich der Grund warum viele Leute Angst haben ihr Hobby zum Beruf zu machen.. Es ist weniger genießen, mehr wirtschaftlich denken.. das macht Kreativität kaputt und ich WILL das nicht zulassen! Deshalb habe ich mir GANZ FEST vorgenommen.. ich mache weiterhin nur Sachen die ich FÜHLE. Egal ob sie später Banger werden oder nicht. Ich fange wieder verstärkt an zu experimentieren mit Flow-Styles und Stimmeinsatz etc. um zu lernen und besser zu werden. Ich möchte mich in Zukunft mehr aufs Musikmachen konzentrieren und weniger aufs Content-Createn, Booken und anderen Shit. BIG MISSION. Everyday struggle.. Ich möchte wieder in meine Anfangsrapphase zurück... irgendwie werde ich ne Lösung finden.. I have to. Zurück zum vorherigen Buch-Aussschnitt: Ich will Mukke machen for the sake of making music and not for the sake of making money. Und das werde ich mir ganz tief innerlich einbrennen bei egal was ich musikalisch tue.


Abschließende Worte


So.. das waren für mich die wichtigsten und inspirierendsten Zitate aus der Biographie.

Es ist beruhigend zu sehen, wie sehr andere Artists struggeln - das hab ich auch bei Marilyn Mansons Bio schon beachtet. Es hilft mir dabei einfach weiter zu machen. Man kann nicht verlieren außer man gibt auf. Jede Zeit die ich in mich oder mein Business investiere ist keine verlorene Zeit und dabei ist es vollkommen egal wie das Endergebnis aussehen wird, ob ich meine Ziele alle erreichen werde oder nicht. Ich bin in einem Prozess und ich liebe was ich tue und ich genieße was ich tue und was ich schaffe und zu sehen was ich alles schon in der kurzen Zeit geschafft hab.


Ich werde dieses Buch bestimmt noch öfter mal durchblättern oder lesen, um mich inspirieren zu lassen. Dicke fette Empfehlung ist auf jedenfall raus. Ein MUST-READ für Peppers Fans! Ebenfalls auch für Drogenjunkies.. genauso wie Künstler, die.. wie nunmal alle Künstler.. am struggeln sind. Und für Leute die sich mit der Musik- und Drogenszene Hollywood / L. A. auseinander setzen möchten. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben und jetzt alle Peppers-Lyrics besser verstehen zu können und die Band an sich und ihre Geschichte. Ich hatte vorher eine reinmusikalische Liebe zur Band, es ging mir mehr um Vibe und Athmosphäre als inhatliche Messages.. nach der Bio ist dieser Aspekt nun zusätzlich dazu gekommen und das war verdammt überfällig und echt nötig!


Danke fürs Lesen meine Trollfreunde. Es war schön dieses Review zuverfassen und auch für mich ein sehr guter Abschluss des Buches. Ich hoffe ich konnte euch belustigen und euch einen guten Überblick über einerseits das Buch und andererseits, was ich persönlich mit den Infos anfange, liefern. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreibt was ihr davon haltet.. ob ihrs auch gelesen habt oder lesen werdet.. was ihr daraus mitnehmt.. ob ihr weitere Buch Rezensionen lesen wollt... Ich bin gespannt!

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